Am Morgen regnet es wieder. Wir hören das Rauschen schon im Bett, weshalb wir auch noch etwas liegen bleiben. Wir lassen uns aber nicht abschrecken. Nach dem leckeren Frühstück mit Eiern und
Speck machen wir uns auf den Weg zum Rainforest-Trail. Der Weg führt durch den dichten Regenwald mit dicken Baumriesen, grossen Farnen und bemoosten Bäumen. Durch das grüne Laubdach dringt fast
kein Regen durch, wir laufen auf Holzstegen mit vielen Treppen und verschlungenen Wegen. Dann wollen wir Bären sehen und suchen eine Fish-Hatchery (Wildlachs-Aufzucht) an der Flussmündung des
Thornton Creek, wo sich die Lachse tummeln und die Bären sich bei Ebbe aus den Niedrigwasser-Tümpeln bedienen. Nach etwas Sucherei finden wir den Ort. Ein Wildhüter erklärt uns aber, das gestern
auf dem Parkplatz eine Frau vom Bär angegriffen wurde. Daher ist der Zugang zur Fluss-Mündung zum Schutz der Bären (und Menschen) gesperrt. Der Wildhüter will den Bären nicht erschiessen müssen,
und wir wollen das auch nicht. Zurück am Auto stärken wir uns mit Brot und Würstchen, worauf hin uns der Wildhüter fragt, ob wir Touristen seien. Warum er das wohl gemerkt hat? Essen sollte man
im Auto, denn der Bär hat eine bessere Nase als ein Bluthund.
Unser nächstes Ziel ist Ucluelet, ca. 40 km südlich von Tofino. Hier in der Nähe beginnt der berühmt-berüchtigte West Coast Trail, der mehrere Tage in unwegsamen Gelände entlang der Küste
verläuft. Wir versuchen uns am einfacheren West Pacific Trail, ein schöner Rundweg um den Leuchtturm entlang der stürmischen Küste. Zurück am Parkplatz sehen wir eine Wapiti-Hirschkuh mit ihrem
Kalb. Es scheint, dass die Parkplätze bei den Tieren beliebt sind, wir sollten vielleicht die Parkplätze mehr beobachten. In Ucluelet wollen wir noch eine Kaffee trinken, aber alles ist
geschlossen. So fahren wir zurück nach Tofino, wo wir dann doch noch fündig werden und sogar Karottenkuchen zum Kaffee bekommen. Am Abend zieht ein Sturm auf, es regnet unaufhörlich. Wir sitzen
auf unseren Betten, lesen und trocknen die Kleider. Später wagen sich Marco und Tim nochmal hinaus und kaufen riesengrosse Pizzen, zu der uns Tim einlädt. So lassen wir den Abend im Hostel
gemütlich ausklingen. Die Surfer sind abgereist, hier ist ausser dem Sturm Ruhe eingekehrt.
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